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RUBRIK: MITTELEUROPA

Gunther Hauser, gemeinsam mit Wolfgang Baumann:

Mitteleuropa – Im geopolitischen Interesse Österreichs

Verlag Austria Medien Service

Graz 2002

ISBN 3-85333-080-0

467 Seiten

Euro: 38,-


Österreich – als ein wesentlicher Bestandteil Mitteleuropas – hat jahrhundertelang das Zusammenleben und die Geschichte der mitteleuropäischen Völker mitbestimmt und gestaltet. Eng verbunden mit den Völkern und Kulturen Mitteleuropas war Österreich – trotz der schwierigen politischen und wirtschaftlichen Entwicklungen – auch nach dem Zerfall der Habsburger Monarchie und nach den Wirren des Zweiten Weltkrieges gewesen. Durch die Teilung Mitteleuropas während des Kalten Krieges wurde der einst gemeinsame Wirtschaftsraum und die gewachsenen zwischenmenschlichen Kontakte der mitteleuropäischen Völker für vierzig Jahre stark beeinträchtigt. Österreich fungierte besonders während des Ost-West-Konfliktes - aufgrund seiner politischen und geografischen Sonderstellung – im Rahmen seiner traditionellen Nachbarschaftspolitik in Mitteleuropa als Brückenbauer. Aus der politischen Wende 1989 resultierten die Zielsetzungen der ostmitteleuropäischen Länder, sich umfassend in die europäischen und transatlantischen Strukturen zu integrieren.

Über zehn Jahre nach dem Fall des „Eisernen Vorhanges“ befinden sich unsere östlichen Nachbarn weiterhin in einem wirtschaftlichen und politischen Transformationsprozess. Während dieser Umstrukturierungsphase haben die ostmitteleuropäischen Demokratien jedoch beachtliche Reformfortschritte gemacht. Ungarn, die Tschechische Republik und Polen wurden 1999 Mitglieder der NATO und sind nun bedeutende sicherheitspolitische Akteure und wesentliche Stabilitätsfaktoren in Mitteleuropa. Österreich ist deshalb aufgerufen, sich aufgrund seiner historischen Erfahrung und exponierten geopolitischen Lage seiner besonderen Aufgabe in der Heranführung der mittel- und osteuropäischen Beitrittsländer in die Europäische Union in besonderem Maße anzunehmen und dadurch die Zone der Sicherheit, der Stabilität, des Wohlstandes und des Friedens auf ganz Mittel- und Osteuropa im Sinne einer modernen umfassenden Zusammenarbeit auszuweiten. Aufgrund seiner zentralen geografischen Lage mit seinen bedeutenden Ost-West- und Nord-Süd-Verkehrsverbindungen ist Österreich weiterhin von allen Entwicklungen, Herausforderungen, Risiken und Chancen in Mitteleuropa direkt betroffen.

Die Autoren setzten sich mit dieser Publikation zum Ziel, die Rolle Österreichs und jene seiner Nachbarländer - unter anderem ausgehend von folgenden Schwerpunkten – zu analysieren: Geopolitik sowie geopolitische Definition von Räumen in Europa; der Mitteleuropa-Gedanke in seinen Ursprüngen – österreichische, deutsche, jugoslawische, tschechische, ungarische Mitteleuropaideen aus dem 19. Jahrhundert bis heute; österreichisch-deutsche Beziehungen, grenzüberschreitende Kooperationen – ARGE Alp, ARGE Mittlere Donau, Zentraleuropäische Initiative, Visegrád-Staaten, „regionale Partnerschaft“, OSZE, Europarat; Föderalismus und Regionalpolitik – das Europa der Regionen, EU-Vertrag von Nizza unter Berücksichtigung der mittel- und osteuropäischen Staaten; Minderheitenschutz in Mitteleuropa mit Beispielen aus Südtirol, Kärnten, Siebenbürgen; Grundrechtscharta im Überblick; NS-Entschädigung; AVNOJ- und Benes-Dekrete; Die Rolle Kroatiens und Ukraine zu Mitteleuropa; EU-Osterweiterung – Auswirkungen auf Wirtschaft und Beschäftigung in Österreich; Agrarwirtschaft in den Beitrittsländern und EU-Beitritt; Umweltschutz und Atomkraft in den mittel- und osteuropäischen Ländern; Donauschutzübereinkommen; Wirtschaftsraum Mitteleuropa; Wirtschaftsbeziehungen der EU und Österreichs zu den mittel- und osteuropäischen Ländern; Verkehrsnetze im Wirtschaftsraum Mitteleuropa; die österreichische Außen- und Sicherheitspolitik in Mitteleuropa im Rahmen der EU; Neutralität kontra Bündnisbeitritt, Beispiel für militärische Zusammenarbeit in Mitteleuropa; die NATO-Osterweiterung und die Staaten Mittel- und Osteuropas; polizeiliche Kooperationen in Mitteleuropa, die Rolle Südosteuropas für die Stabilität Mitteleuropas; der mögliche Kulturraum Mitteleuropa; Wissenschaft und Bildung in Mitteleuropa; die Sprachen in Mitteleuropa; die wesentlichen Religionen in Mitteleuropa – Christentum, Islam, Judentum; Österreich und Mitteleuropa – zwei Identitäten?.

Mit diesem umfassenden Werk haben die Autoren die Rolle Österreichs in Mitteleuropa aus verschiedensten Perspektiven untersucht – aus historischer, politischer, wirtschaftlicher, verkehrspolitischer, sicherheitspolitischer und kultureller Sicht sowie im Hinblick auf die EU-Osterweiterung. Die Verfasser beabsichtigen, die Mitteleuropa-Diskussion in Österreich unter Bewusstmachung der genannten Zusammenhänge zu intensivieren.


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